Ex-Agent im Visier von Geheimdienstkillern. „Ein Anwalt lebt gefährlich!“
Auch dieser Prozess war sehr spektakulär. Mein Mandant, Herr M., war angeklagt, als „Geheimdienst-Killer“ für den jugoslawischen Geheimdienst tätig geworden zu sein. Man warf ihm 5 Auftragsmorde vor, die er zum Teil in Italien und auch in München begangen haben soll. Auch dieser Prozess hat hohe diplomatische Wogen aufgewirbelt und erhebliche, internationale Aufmerksamkeit erregt. Hinzu kam, dass ich als sein Verteidiger die obersten Dienstherren meines Mandanten, die die internationalen Einsätze des Geheimdienstes in Auftrag gaben und koordinierten, als „Entlastungszeugen“ für meinen Mandanten benannt habe. Dieses führte wiederum dazu, dass sämtliche Prozessbeteiligten bemüht waren, eine auch mit diplomatischen Beeinträchtigungen verbundene Ausuferung des Prozesses zu vermeiden und eine prozessual zulässige Verständigung herbeizuführen. Insofern konnte erreicht werden, nachdem auch die meinem Mandanten angelasteten Mordfälle im einzelnen nicht bzw. nicht mehr nachgewiesen werden konnten, dass hier ein insgesamt „mildes Urteil“ vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht gefällt wurde. Hier ist anzumerken, dass zahlreiche Angehörige der Opfer aus Jugoslawien angereist waren und vor dem Gerichtssaal protestierten und den Fortlauf des Prozesses immer wieder behinderten.